Demeter

Demeter ist das Markenzeichen für Produkte aus biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise. Nur streng kontrollierte Vertragspartner dürfen das Demeter-Zeichen nutzen. Lückenlos wird überprüft, ob vom Anbau bis zur Verarbeitung die konsequenten Richtlinien des Demeter-Verbandes eingehalten werden. Sie erfordern neben dem Verzicht auf synthetische Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel beziehungsweise künstliche Zusatzstoffe in der Weiterverarbeitung eine gezielte Förderung der Lebensprozesse im Boden und in der Nahrung. Demeter-Landwirte und -Verarbeiter sind aktive Gestalter einer lebenswerten Zukunft.

Angeregt durch Rudolf Steiners „Geisteswissenschaftliche Grundlagen zum Gedeihen der Landwirtschaft“ und anknüpfend an Goethes Methode der Naturerkenntnis betrachten Demeter-Bauern ihren Hof als lebendigen, einzigartigen Organismus. Sie haben nicht allein die konkreten materiellen Substanzen, die physischen Kräfte der Natur, im Blick, sondern auch die gestaltenden Kräfte des Kosmos. Sensible Naturbeobachtungen schulen und beeinflussen die tägliche Arbeit. Im Bemühen um einen ganzheitlichen Ansatz und ein spirituelles Verständnis entwickeln die Demeter-Bauern auch eigene Strategien, mit Ressourcen umzugehen. Deshalb gibt es hier viele Vorreiter in Sachen alternative Energien und nachwachsende Rohstoffe. Verantwortung für die Gesundheit von Mensch und Erde erfordert mehr als das Weglassen von Chemie, mehr als Kompostwirtschaft und Gründüngung – sie braucht die aktive Unterstützung und Gestaltung der Lebensprozesse!

Typisch für den biologisch-dynamischen Landbau und deshalb in den Demeter-Richtlinien entsprechend verankert ist der Einsatz spezieller Präparate aus Heilkräutern, Mineralien und Kuhdung. Sie werden auf den Höfen meist selber hergestellt und fein dosiert eingesetzt, denn sie wirken nicht durch die Menge, sondern durch die feinstoffliche Information – vergleichbar mit den Prinzipien der Klassischen Homöopathie. Dadurch kann die Fruchtbarkeit des Bodens erheblich gesteigert werden, was sich durch höhere Aktivität der Bodenlebewesen, den höchsten Gehalt an Biomasse und an der ausgeprägten Verwurzelung der Pflanzen darstellen läßt. Durch Forschungen über Jahrzehnte hinweg – zum Beispiel beim Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FIBL) in Frick – ist belegt, dass die Biologisch-Dynamischen Präparate der Kulturlandschaft einige der Kräfte wiedergeben, die sie selbst bei bester Bewirtschaftung zwangsläufig einbüsst. So wird nachhaltig gewirtschaftet im besten Sinne des Wortes!

Für alles im Leben gibt es geeignete und weniger passende Zeiten – die Kunst besteht darin, sie zu unterscheiden. Dieser Aufgabe stellen sich die Demeter-Bauern im Jahreslauf ihrer Arbeiten. Sie bauen dabei auf kosmische Rhythmen. Ihr Einfluß auf die Pflanzenwelt ist unbestritten und auch viele Tiere reagieren nachweislich auf die Kräfte aus dem Universum, etwa bei der Fruchtbarkeit. Die biologisch-dynamische Konstellationsforschung untersucht seit Jahrzehnten die Auswirkungen planetarischer Ereignisse auf landwirtschaftliche Kulturen. Es ist wissenschaftlich belegt, dass bei abnehmendem Mond geschlagenes Holz widerstandsfähiger gegen Holzwurmbefall und Fäulnis ist. Möhren bringen nach der Aussaat vor Vollmond besonders gute Erträge und sind optimal lagerfähig, während Kartoffeln dabei Mindererträge zeigen. Die kosmische Dimension unseres Lebens ist Demeter-Bauern täglich neu eine spannende Herausforderung.

Während überall der Globalisierung das Wort geredet wird, setzt Demeter auf Lokalisierung. Der Schutz bäuerlich-handwerklicher Kultur vor Ort und die nachhaltige Sicherung regionaler Strukturen sind Prinzip – überall auf der Welt, wo Demeter aktiv ist. Lebensmittel mit Charakter entstehen durch die intensive Verbindung mit Boden und Umwelt. Es ist kein Widerspruch, dass Demeter weltweit auf fünf Kontinenten in 35 Ländern arbeitet. Bewußter Genuß erkennt das Beste aus allen Regionen der Welt. Da schmeckt die Demeter-Möhre vom Bauern aus der Nachbarschaft genauso gut wie der Demeter-Kaffee aus Mexiko.

Qualität ist buchstäblich in aller Munde – zumindest in der Werbung. Seit Jahrzehnten arbeiten Wissenschaftler daran, die Besonderheit der biologisch-dynamisch erzeugten Lebensmittel darzustellen. Mit den bildschaffenden Methoden etwa kann die innere Qualität, das Charaktervoll-Arttypische, sichtbar gemacht werden. So zeigen sich in filigranen Bildern Unterschiede nicht nur zwischen konventionellen und Bio-Produkten, sondern auch zwischen organisch-biologisch und biologisch-dynamisch kultivierten. Diese spezielle Ordnung, die mehr ist als ein stoffliches Phänomen, wird bei Demeter-Rohstoffen (Äpfel, Kartoffeln, Getreide, Karotten) ebenso deutlich wie bei nach Demeter-Standard veredelten Waren, zum Beispiel Saft oder Milch. Wenn Verarbeitung als Veredelung begriffen wird, fördert sie demnach das Charakteristische des Lebensmittels. So erhält der Mensch eine Nahrung, die nicht nur den Magen füllt, sondern Körper, Seele, Geist gleichermaßen dient.

Die Demeter-Bewegung als unternehmerisches Netzwerk fördert die Entwicklung der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise, um die Lebensgrundlagen auf dieser Erde sichern und den Menschen in seinem positiven Wirken zu stärken. In der Kooperation tragen Erzeuger, Verarbeiter, Händler und Verbraucher partnerschaftlich zur Marktgestaltung bei. Diese Assoziation behält den Menschen und seine Bedürfnisse im Blick und wird der ökologischen, wirtschaftlichen und sozialen Verantwortung gleicher maßen gerecht. Faire Preise und soziale Verbindlichkeit sind die Demeter-Antwort auf die flutende Fusionswelle. Die weltweit größte Anbieter-Gemeinschaft ökologischer Waren bündelt die Vielfalt individuell handelnder, selbständiger Unternehmer unter einem Zeichen, dem Demeter-Markenzeichen.